APROLMA – Biokaffee aus Honduras

Reine Frauenorganisationen sind äußerst selten im Kaffeesektor. Eine von ihnen ist der GEPA-Partner APROLMA (Asociación de Productoras Libres de Marcala).

Ziel dieser 2013 gegründeten Frauenkooperative ist die Vermarktung von hochwertigem Bio-Kaffee. Aus der Region Marcala kommen die besten honduranischen Arabica-Kaffees. Der Verkauf des Kaffees ist wichtig für das Familien-Einkommen. Deshalb führen APROLMA und die GEPA gemeinsam das Projekt „Röstung im Ursprung: APROLMA-Kaffee“ durch. Die Frauen rösten und verpacken seit 2018 ihren eigenen Rohkaffee in einer kleinen Verarbeitungsanlage in Marcala, die sie für diesen Zeitraum mieten. Die GEPA bietet diesen Röstkaffee in Deutschland an. Auf ihre Weiterqualifizierung sind die Frauen besonders stolz! APROLMA ist eine sehr engagierte und soziale Organisation, die die Anliegen und Interessen von Frauen vertritt.

Die Produzentinnen

Nur Frauen können Mitglied von APROLMA sein. Eine von ihnen ist die Kaffeebäuerin Irma Esperanza Quintero, die sechs Kinder hat und mit einem Tischler verheiratet ist. Ihr Mann hat ihr einen Teil seines Landes überschrieben. Auf 1,4 Hektar baut sie Kaffee unter Zitrusbäumen, Guayaba-, Mango- und Papaya-Bäumen sowie Bananenstauden an. Zwischen den Kaffeesträuchern wachsen Yuca- und Chilipflanzen. Sie erhält von APROLMA wichtige Tipps zur Behandlung des Kaffeerosts und zur Herstellung von Bio-Dünger.

Ökologie

In den Kaffeegärten haben die Frauen z. B. Gräben gezogen, um das überschüssige Regenwasser aufzufangen und die Erosion zu verhindern. Um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen, werden die Bäuerinnen beraten, wie sie die Blätter behandeln, die Bewirtschaftung der Fincas planen und Bäume pflanzen.

Frauen

APROLMA ist weltweit eine der wenigen Frauenkooperativen im Kaffeesektor. Die Frauen verfügen über ein großes Wissen und viele Fähigkeiten. Die Töchter erhielten bereits eine bessere Ausbildung und sind zum Beispiel als Juristin oder Betriebswirtin tätig und bauen zugleich Kaffee an.

Bio

Rund 100 Prozent der Mitglieder haben bereits ein Bio-Zertifikat für ihr Land. APROLMA gibt unentgeltlich Bio-Dünger und Setzlinge an die Mitglieder ab. Der Kaffee wird in Kaffeegärten mit Schattenbäumen angebaut, die die Erosion verhindern und die Kaffeekirschen vor zu viel Sonne schützen.

Qualität

Die Mitglieder von APROLMA setzen von Anfang an auf Qualität und bieten u.a. den Hochlandkaffee „Café de Origen Marcala“ an, der auf rund 1.200-1600 Metern Höhe wächst. Er wird nass verarbeitet, an der Sonne getrocknet und von Hand verlesen. Ein Teil des Rohkaffees wird vor Ort geröstet (15 – 20 Minuten).

Verpackung

Der Rohkaffee wird in einer kleinen Rösterei in Marcala geröstet, die APROLMA von einem Verein „Denominación de Origen“ bei Bedarf mietet. Dort verpacken die APROLMA-Frauen ihren Bio-Kaffee von Hand für die Endkunden in Deutschland. So verdienen sie zusätzlich Geld und weiterqualifizieren sich weiter.

Bildung

Die Frauenkooperative bietet ihren Mitgliedern vielfältige Weiterbildungen an. Nach der landwirtschaftlichen Schulung (z.B. Bio-Anbau, Qualitätssicherung), der Fortbildung in Menschen- und Frauenrechten stehen inzwischen das Führen eines eigenen Betriebes und das Planen von Arbeitsabläufen im Vordergrund.

Fairer Preis

Die GEPA bezahlt im Durchschnitt mehr als die von Fairtrade International (FLO) festgesetzte Preisregelung pro 100 amerikanische Pfund. Dazu kommen die Fair Trade-Prämie, die Bio-Prämie sowie ein GEPA-eigener Qualitätszuschlag. So profitieren die Partner von steigenden Preisen, sind aber nach unten abgesichert.

Zugang zum Markt

Die Mitglieder von APROLMA können durch den Fairen Handel ihren hochwertigen Bio-Arabica nach Europa verkaufen und dadurch langfristig ihr Familieneinkommen steigern. Zusätzlich können sie jetzt noch Röstkaffee anbieten. Die Frauenkooperative verkauft ihren Bio Arabica-Kaffee überwiegend an den Fairen Handel.

Quelle: https://www.gepa.de/produzenten/partner/aprolma.html

Fotos: GEPA – The Fair Trade Company; A. Welsing