Am Samstag, 8. Mai, beteiligt sich der Weltladen Buxtehude am bundesweiten Weltladentag, der dieses Jahr unter dem Motto steht „Die Welt braucht einen Tapetenwechsel! Gestalte ihn mit!“ Laut Weltladen-Dachverband ist unsere Art zu leben und zu wirtschaften nicht zukunftsfähig, zumal viele der tiefgreifenden Krisen, besonders soziale Ungleichheit, Umweltzerstörung und Klimawandel durch die Corona-Pandemie noch verstärkt werden. Es muss eine grundlegende Veränderung her und zwar schnell.
Die Corona-Pandemie zwingt den Weltladen Buxtehude in diesem Jahr zum Verzicht auf die bisher üblichen besonderen Aktionen. Kund*innen können sich aber in ausliegenden Broschüren und im informativ gestalteten Schaufenster informieren, wie wir alle einen grundlegenden Wandel mitgestalten können.
NACHHALTIGKEIT, z.B.,heißt, nicht mal schnell online bestellen statt beim Händler in der Nähe zu kaufen. Wir können auch dafür sorgen, dass unser Obst keine km-Rekorde beim Transport aufstellt und dabei Unmengen an Schweröl verschlingt. Und brauchen wir wirklich ständig neue Kleidung? Wir haben doch genug Teile im Schrank, die wir mal wieder tragen könnten. Und eine Kleidertauschparty macht auch mal Spaß, wenn kein Secondhand-Laden in der Nähe ist. Na klar, wir achten immer aufs Label, denn wir schätzen die Natur und die Produzent*innen unserer Sachen: also sollen sie umweltfreundlich, bio und fair produziert sein.
SOLIDARITÄT ist für uns nämlich kein Schlagwort, sondern wir möchten wissen, ob die Hersteller vom gezahlten Lohn leben und ihre Kinder zur Schule schicken können. Darum haben wir uns auch für das Lieferkettengesetz eingesetzt und kämpfen weiter dafür, dass deutsche Unternehmen mehr Verantwortung für die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern unserer Produkte übernehmen.
Mitgestalten bedeutet politisches ENGAGEMENT auf vielen Ebenen: Gruppen in Schulen, Jugendclubs, Betrieben, Unis, Kirchen und Bürgerinitiativen prangern die sehr fragwürdigen Geschäfte im Welthandel an und erarbeiten Konzepte für mehr Gerechtigkeit.
Aber auch bei uns muss ‚Tapetenwechsel‘ stattfinden, denn Frauen in diesem Land warten immer noch auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. 22% Unterschied zu den männlichen Kollegen widerspricht grundsätzlich der Idee der Gleichberechtigung und das wollen wir nicht länger hinnehmen, auch nicht den Löwenanteil, den Frauen bei der Hausarbeit und Kinderbetreuung leisten.Da ist ein Wechsel zu partnerschaftlichem Miteinander unumgänglich!
Damit fördern wir auch den nötigen Respekt untereinander, denn dumme Sprüche über Frauen und Ausländer sind garnicht lustig, sondern diskriminierend und oft sexistisch. Gegen solches Verhalten schreiten wir immer ein. Wir ziehen es vor, unseren Mitmenschen mit Worten und Taten unsere Wertschätzung zu zeigen.
Wir können also den Wechsel mitgestalten, ganz besonders effektiv durch faires Verhalten und denKonsum von fair produzierten Produkten oder auch die Mitarbeit im lokalen Weltladen. Also: nichts wie hin!